Musikalischer Höhepunkt am Beginn des Jahres 2010

Am Sonnabend, dem 30. Januar 2010, sang der Universitätschor Rostock die Johannespassion von Joh. Seb. Bach. Als Orchester konnte das Göttinger Barockorchester verpflichtet werden. Die Solisten waren Astrid Kessler (Sopran), Patrick van Goethem (Altus), Tobias Hunger (Tenor), Daniel Blumenschein (Bass) und Jonathan de la Paz Zaens (Bass, Christusworte). In einem Gastspiel in der Friedenskirche in Potsdam-Sanssouci am Sonntag, dem 31. Januar, gab es eine weitere Aufführung der Johannespassion. Fotos von diesem Konzert finden sie hier.

"... diese Johannes-Passion [war] genau einstudiert; und ernsthaft vorgetragen. Der Universitätschor mit seinen gut 50 Mitgliedern sang die Geschichte von Jesu Leiden und Tod stets mit schlanker und transparenter Diktion. [...] Die Choräle auch in der Johannes-Passion gehören zu den schönsten musikalischen Eingebungen Bachs. Bei ihrer Wiedergabe durch den Universitätschor war deutlich zu vernehmen, dass Koenig gern mit der historischen Aufführungspraxis arbeitet. Doch sie wurde nicht konsequent bis zum Schluss durchgehalten. Glücklicherweise. Wollte der Dirigent die Choräle durch ein fast staccatoartiges Singen aufrauen, so stimmte er sie im letzten Drittel des zweiten Teils sensibler auf die Stationen der Passionsgeschichte ab. Es wurde mehr auf Linie gesungen. Und dies machte bedeutend mehr Eindruck.

Die affektgeladene und lautmalerisch musikalische Sprache des Thomaskantors kommt durch die Spielweise eines Barockorchesters besonders gut zum Ausdruck. Thomas Koenig konnte das Göttinger Barockorchester, in dem Mitglieder bekannter Ensembles mitwirken, gewinnen. Kultiviert, engagiert und wach war ihr Spiel, nie glatt und oberflächlich. Am Schluss gab es herzlichen Beifall für die erste Johannes-Passion dieses Jahres in Potsdam." (Potsdamer Neueste Nachrichten, 02.02.2010)